About me

rosa deum was a spontaneous idea for a new wine we made 2006, meaning something like “the rose devoted to god/goddess, or the divine rose“. At any rate, bad Latin. Never mind, it´s all about mystery, about the beauty that life is.

My rosa deum blog is a garden of tastes, colors, experiences that lead me on my path – like the wind in my hair, the earth beneath my feet, the smell of the rain – there is no logic behind it, rather a many-layered heart-centered quality.

Something could be nourished if our paths cross here in rosa deum.

After all, here we are, all of us together under the stars! *

Be inspired, share and enjoy – thank you for visiting and taking part in my journey.

*inspired by John Legend´s song „Under the Stars“

Alle Nomaden kommen irgendwann nachhause 

Vorspann: Ein Amerikanerin mit turkischen Wurzeln in Österreich: Nancy Lee Akinci Seymann, geboren 19.07.1955, Künstlerin, Winzerin und Mutter dreier Söhne aus San Diego lebt in Karlsdorf, Pulkautal, Weinviertel

 Zur Welt gekommen bin ich in Japan, in Nagoya, aufgewachsen in Kalifornien, in San Diego. Und seit 2013 weiß ich, dass ich türkische Wurzeln habe. Damals habe ich erfahren, dass mein Vater ein Türke ist und ich ein Kuckucksei war. Ich bin als Tochter einer amerikanischen Familie durch Kindheit, Jugend und den größten Teil meines erwachsenen Lebens gegangen. Meine Mutter stammte aus dem amerikanischen Bible Belt, war eine sehr zurückgezogene Frau und optisch ein Grace-Kelly-Typ. Verheiratet war sie mit James Lee, einem Air-Force-General, den ich 57 Jahre lang für meinen Vater gehalten habe. Ich habe mich in dieser Familie ein Leben lang am falschen Platz gefühlt. Wo immer wir waren, was immer wir taten, ich lebte in dem Gefühl, nicht dazu zu gehören. Mein Temperament war unpassend. Ich wollte ausbrechen. California, happy and light, das gab es für mich nicht. Ich habe Kunst und Psychologie studiert, habe C.G. Jung und Rumi gelesen und in der Malerei schon früh orientalische Formen entdeckt. Und jetzt weiß ich, woher das alles kommt. Heute fühle ich mich frei.

Unsere Liebe hat Dich zu uns gezogen wie ein Magnet das Eisen, hat mein Vater gesagt, als er und seine Familie mich endlich gefunden hatten. Er ist heute 90 Jahre alt und voller Lebenskraft, ein eindrucksvoller, schöner Mann, aus einem namhaften Nomadengeschlecht stammend. 50 Jahre lang hat er nach mir gesucht. Auch er war Militär, Pilot bei der türkischen Luftwaffe. Als junger Mann war er für eine Ausbildung in die USA geschickt worden und hatte dort meine verheiratete Mutter kennen- und liebengelernt. Als er zurück in die Türkei musste, vereinbarten die beiden, dass sie sich scheiden lassen und meine von ihm geschwängerte Mutter in die Türkei nachkommen werde. Das tat sie aber nicht. Und so wuchs ich in der falschen Familie auf.

2013 schlug der Komet in mein Leben ein: ein Mann, der sich als mein türkischer Bruder vorstellte, hatte mich ausfindig gemacht. Ich bin seit einigen Jahren mit meinem zweiten Mann und unserem Sohn im Weinviertel ansässig, in Karlsdorf bei Retz, wo wir eine kleine Weinhandwerkerei betreiben. Meine Lebensgeschichte hat mich zur Muse einer besonderen Weinkreation gemacht: Sparky Red Anima 2013 Sekt Brut Grosse Reserve – das wilde Weib, nomadisch, weit gereist und voll der Lust auf Leben. Als Künstlerin zeichne ich auch für das Etikett verantwortlich. Mehr Information findest du hier www.seymann-wine.at

Flaschback: Jener Abend im Februar 2013 hatte gar nicht gut begonnen. Wir waren für einen Frauenabend verabredet, die anderen hatten aber offenbar auf mich vergessen. Und so saß ich in dieser eisigen Winternacht von der Welt verlassen zuhause herum. Ich hatte meditiert. Ich hatte gemalt. Ich war unruhig und setzte mich daher an den Computer. Da fand ich eine Nachricht, die mein Leben verändern sollte: „Ich bin Dein Bruder. Wir sind eine liebende, aufgeschlossene, liberale Familie. Auf Facebook findest Du eine Fotogallerie…“ Als ich wenige Wochen später erstmals den türkischen Teil meiner Familie besuchte, empfing mich mein Vater mit den Worten: alle Nomaden kommen irgendwann einmal nachhause, sogar Du, meine Tochter.

Aufgezeichnet von Dr. Ernst Schmiederer

 ** Nachtrag: Mein Vater ist im August 2016 gestorben